Wo Badegäste relaxen und Reinigungskräfte rotieren


24.06.2020

Im langgezogenen Valsertal in den Schweizer Bergen befinden sich die 7132 Therme. Das Thermalbad ist ein architektonisches Meisterwerk, das Reinigungskräfte vor Herausforderungen stellt. Ein Bericht über die Reinigung von Valser Quarzit, Reinigungshelden der Nacht und das ungeschriebene Thermengesetz.

«Falsch» – so wird der Ortsname der Gemeinde Vals im Dialekt der Einheimischen ausgesprochen. Dass im Bergdorf jedoch so gar nichts falsch, sondern alles goldrichtig gemacht wurde, dafür steht das Wahrzeichen der Gemeinde: die 7132 Therme (benannt nach der Postleitzahl). Der über die Schweizer Landesgrenzen hinweg bekannte Thermaltempel wurde 1996 vom preisgekrönten Architekten Peter Zumthor erbaut.

 

60’000 Steinplatten aus Valser Quarzit
Der monolithische Bau schafft durch seine klaren Formen und die hellgrauen Steinplatten eine ideale Atmosphäre zum Entspannen. 60’000 Steinplatten aus Valser Quarzit wurden in der Therme verbaut – sie erzeugen eine Schlichtheit und Eleganz, die ihresgleichen sucht. Badet man in einem der Thermalbecken zwischen 32 und 36 Grad, kommt man in Berührung mit dem hochwertigen Stein und dem warmen Thermalwasser aus der nahegelegenen Quelle. Jeder Schwimmzug ist ein Eintauchen in Moderne und Ursprünglichkeit zugleich. So anmutig der Stein, so herausfordernd ist seine Reinigung.

Quarzit-Reinigung erfordert Spezialwissen
Quarzit ist sehr beständig gegenüber Umwelteinflüssen, aber aufgrund der Geruchsspeicherung und einer möglichen Fleckenbildung nicht ganz einfach zu reinigen. Sowohl die Böden, Becken und Wände im Bad bestehen aus Valser Quarzit. Die Böden zwischen den Becken werden täglich mit der Scheuersaugmaschine gereinigt. Dafür wird abwechselnd ein stark saurer Reiniger oder ein alkalischer Desinfektionsreiniger zur Entfernung von Gerüchen und Kalk verwendet. Reinigungskräfte müssen besonders vorsichtig arbeiten, da kein Tropfen Reinigungsmittel ins Thermalbecken gelangen darf. Auch die Becken werden regelmässig einer Komplettreinigung unterzogen – je nach Wassertemperatur täglich, wöchentlich oder vierzehntäglich. Dafür werden sie geleert und abwechselnd mit der Einscheibenmaschine, der Schaumkanone oder dem Hochdruckreiniger von ersten Anzeichen der Algenbildung und Kalk befreit. Anders bei den Wänden: Dort verzichtet das Reinigungsteam auf jegliche Chemie – sie werden nach Bedarf mit dem Hochdruckreiniger gesäubert. Da zahlreiche Arten der Reinigung sowie diverse Spezialreinigungsmittel zum Einsatz kommen, ist es unmöglich, alle Produkte von einem einzigen Anbieter zu beziehen. Eingesetzt werden die Reinigungsmittel jedoch alle meist zur selben ungewöhnlichen Zeit: nachts.

Helden der Nacht
Aufgrund der langen Öffnungszeiten findet die Unterhaltsreinigung in der Therme 7132 vorwiegend nachts statt. Drei Männer stehen dafür täglich zwischen 20.15 Uhr und 05.00 Uhr im Einsatz. Dreimal pro Woche verschiebt sich das Zeitfenster aufgrund des Nachtbadens für Gäste des angegliederten Hotels. Bevor die ersten Gäste morgens eintreffen, überprüft Badeaufseherin und Reinigungsleiterin Margrit Derungs in aller Frühe die Reinigungsqualität im gesamten Bad. Die Verschmutzungsarten sind so vielfältig wie bei kaum einem anderen Objekt. Kalk, Haare, Fett, Algenbildung, Hautschuppen – in einem Spa-Betrieb hat man es sowohl mit diversen Arten von losen und haftenden Verschmutzungen als auch einer Vielfalt an mineralischen und organischen Ablagerungen zu tun. «Die hohe Luftfeuchtigkeit- und -temperatur bietet einen idealen Nährboden für Bakterien – diesem Umstand müssen wir stetig entgegenwirken. Zusätzliche Herausforderungen stellen zudem die hohe Besucherfrequenz, die empfindlichen Materialien und die Vermeidung einer möglichen Rutschgefahr für die Gäste dar», erklärt Margrit Derungs. Die nächtliche Reinigung wird durch eine Person in der Tagesreinigung ergänzt. «Eine regelmässige Kontrolle aller Räumlichkeiten ist essentiell – insbesondere bei bis zu 200 Badegästen am Wochenende. Bei einer Therme der Extraklasse erwarten die Gäste auch ein Sauberkeitsniveau der Extraklasse», weiss Margrit Derungs.

Schaum entfernt Shampoo-Reste
Einer der drei Reinigungsmitarbeitenden ist Ricardo Nunes da Silva. Sobald es draussen dunkel wird, sorgt er dafür, dass sich Badegäste am nächsten Tag wieder in sauberer Umgebung entspannen können. Eine der täglichen Arbeiten ist die Reinigung der Duschen. Beim in der Dusche verbauten Material handelt sich um schwarz eingefärbten Terrazzo-Beton. Um Überbleibsel von Duschgel, Shampoo & Co. zu entfernen, greift er zum Druckspeicher-Schaumgerät. Dieses ermöglicht ihm effizientes Arbeiten auf den grossen zu reinigenden Flächen im Duschraum. Es ist mit einem alkalischen Schaumreiniger gefüllt. Sobald er die Wände mit Wasser benetzt hat, sprüht er den Schaum von unten nach oben auf. Die Richtung ist entscheidend: Würde der Schaum andersherum aufgetragen, könnte das herunterlaufende Schmutzwasser in den noch trockenen Untergrund ziehen und dort haften bleiben. Der Schaum sorgt zudem dafür, dass der Reinigungswirkstoff auf der verschmutzten Fläche besser einwirken kann. Zum Schluss spült der Reinigungsfachmann die Duschwände mit Wasser – diesmal von oben nach unten. Alle fettigen Spuren sind verschwunden. Auf zur nächsten Station.

Keine alkoholhaltigen Reiniger für lackierte Oberflächen
Nun sind die Umkleiden an der Reihe. Insbesondere die Schränkchen für die Deponierung von Wertsachen und Kleidern sind abends mit Fingerabdrücken und Fettflecken übersäht. Die Türen der Schränkchen bestehen aus gebeiztem Mahagoni-Holz und sind mit Klarlack überzogen. Aufgrund des Lacks ist jedoch Vorsicht bei der Wahl des Reinigungsmittels geboten. «Reinigungsmittel auf Alkoholbasis können den Lack angreifen, deshalb dürfen wir hier nur Reinigungs- und Desinfektionsmittel ohne Alkoholgehalt einsetzen», klärt Ricardo Nunes da Silva auf. Mit einem Mikrofasertuch und einem Oberflächenreiniger macht er sich an die Arbeit. Nach der Reinigung sind die Schranktüren so sauber, dass sich der Reinigungsfachman beinahe darin spiegeln kann.

Staub entfernen ohne Staubaufwirbelung im Behandlungsraum
Zeitgleich hat auch im unteren Stock in den Behandlungsräumen die abendliche Reinigung begonnen. Verantwortlich dafür sind die Spa-Mitarbeiterinnen, die tagsüber Kosmetikbehandlungen anbieten. Zsofia Zita Nagy-Toth ist eine von ihnen. Sie ist gerade daran, ein Masslinn Staubwischtuch am Wischgerät zu befestigen. Zuerst entfernt sie den Staub an den Rändern und unter dem Mobiliar. Anschliessend wischt sie die komplette Fläche mit Pendelbewegungen zum Ausgang hin. Damit keine Keime verschleppt werden, gilt eine wichtige Regel: ein Tuch pro Raum. Sobald sie fertig ist, entsorgt sie das Einwegtuch. Die weissen Masslinn Tücher eignen sich ideal für Spa-Räume, da Wassertropfen auf dem Boden die Reinigungsleistung nicht beeinträchtigen. Der grosse Hygiene-Vorteil gegenüber dem Trockensaugen: Das Masslinn Tuch bindet den Staub im Tuch und es wird kein Staub aufgewirbelt.

Optimale Reinigung hat Einfluss auf die Optik
Die Therme 7132 ist ein Paradebeispiel dafür, welch grossen Einfluss eine korrekte und sorgfältige Reinigung auf die Werterhaltung der verbauten Materialien hat. Seit beinahe 25 Jahren gibt es den luxuriösen Entspannungstempel– und doch sieht er bis zum heutigen Tag aus, als wäre er erst gestern erbaut worden.

Beim Verlassen der Therme passiert man den Spa-Empfang. Mancher Gast würde hier nun vielleicht gerne eine Postkarte für seine Liebsten erwerben. Spa-Leiterin Hannelore Derungs winkt ab und verweist auf ein ungeschriebenes Gesetz in Vals: «Eine Postkarte oder Erzählung vermag das Wesen der Therme niemals auszudrücken. Den Zauber der Therme muss man selber erleben, und zwar mit allen Sinnen». Ganz falsch klingt diese Aussage der Valser nicht.


Kurzinterview mit Eva Schmid, Leiterin Einkauf in der Therme 7132

“Ist ein Reinigungsprodukt für mehr als einen Bereich einsetzbar, erhält es den Vorzug”

Was sind Ihre Hauptansprüche an ein Reinigungsprodukt?
In erster Linie geht es um die Qualität – wir müssen uns zu 100% auf die Wirkung eines Reinigungs- oder Desinfektionsmittels verlassen können. Die Gesundheit und Sicherheit unserer Badegäste und Mitarbeitenden stehen für uns an erster Stelle. Weitere Kriterien sind die biologische Abbaubarkeit, das Preis-Leistungs-Verhältnis, die Dosierung sowie die Anwendersicherheit. Eine grosse Bedeutung kommt auch dem Anwendungsspektrum zu: Ein Reinigungsprodukt, das polyvalent, also für verschiedene Bereiche, einsetzbar ist, erhält bei uns den Vorzug. Einerseits ist es einfacher in der Anwendung, andererseits spart man damit Kosten.

Haben sich die Ansprüche in den vergangenen Jahren verändert?
Ja, insbesondere zwei Faktoren haben an Wichtigkeit gewonnen: die Umweltfreundlichkeit der Reinigungsprodukte und die Sicherheit bei der Anwendung. Als einer der grössten Arbeitgeber im Valsertal tragen wir eine Verantwortung – für die Umwelt und unsere Mitarbeitenden.

Wie wichtig ist dabei der Preis?
Für mich steht nicht der Anschaffungspreis im Vordergrund, sondern das Preis-Leistungs-Verhältnis. Wir sind ein Hotel- und Therme-Betrieb im Premium-Segment – das verpflichtet. Entsprechend müssen wir unseren Gästen auch ein Sauberkeits- und Hygienelevel auf Premium-Niveau bieten. Es nützt nichts, ein günstiges Produkt zu erwerben, wenn die begleitende Beratung oder die Qualität nicht stimmt. Bei Wetrok überzeugt uns beides – die Produktequalität und die Beratung.

Was begeistert sie an der Wetrok Kundenberatung?
Ob es um eine Anwendungsfrage, ein Ersatzteil oder einen Defekt an einer Scheuersaugmaschine geht – der Wetrok Aussendienst ist sofort zur Stelle und schafft das Problem aus der Welt. Für einen Betrieb wie unseren, der sieben Tage pro Woche geöffnet hat, ist eine solch rasche und unkomplizierte Problemlösung zentral.

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