Neue Reinigungsmethoden sorgen für sensationelles Hygieneaudit


27.06.2023

Im Altersheim Foyer St. Joseph gelten höchste Hygieneansprüche. Um diese in Zukunft noch besser zu erfüllen, hat die Institution auf zwei neue Reinigungsmethoden umgestellt: das Nasswischen mit vorbenetzten Mopps und das feuchte Abwischen mit Schaum. Das Resultat: ein hervorragendes Hygieneaudit. Welche Faktoren machen diese zwei neuen Methoden so hygienisch?

Das Foyer St. Joseph ist ein Altersheim im französischsprachigen Teil der Schweiz. Es liegt in Sierre – umgeben von der Walliser Bergwelt. In einer naturnahen Umgebung finden Bewohner*innen die Ruhe, Hilfe und Pflege, die sie für ihren Gesundheitszustand benötigen. Das Altersheim besteht aus zwei miteinander verbundenen zehnstöckigen Gebäuden. Es kann 142 Bewohner*innen aufnehmen, die sich auf die 121 Zimmer verteilen.

Nathalie Crescent arbeitet hier als Leiterin Hausdienst. Sie führt ein Team von 25 Personen und hat die Bereiche Reinigung, Wäscherei, Hotellerie und Bankette unter sich. Im Foyer St. Joseph trifft sie alle Hygiene- und Reinigungsentscheidungen. Bereits in der Vergangenheit waren die Resultate im externen Hygieneaudit immer gut – doch gut reichte Nathalie Crescent nicht. Sie wollte das Hygieneniveau auf ein neues Level heben.

Hygiene und Ergonomie im Fokus
Nathalie Crescent hat, nebst der Hygiene, noch einen zweiten Reinigungsaspekt eruiert, den sie verbessern wollte: die Ergonomie. Sie setzte es sich zum Ziel, eine maximal gesundheitsfördernde Arbeitsumgebung für ihr Team zu schaffen. Konkret: Künftig sollte das Personal keine schwer manövrierbaren Fahreimer herumschieben, keinen unnötigen Kraftaufwand mit der Mopp-Presse verschwenden und keine Aerosole mehr einatmen müssen. Schnell hat sie erkannt, dass sie dafür bei den Reinigungsmethoden ansetzen muss. Sie wendete sich an die Firma Wetrok für eine Beratung. Nach einigen Fachgesprächen und Tests war klar: Zwei der althergebrachten Reinigungsmethoden müssen durch neue Reinigungsmethoden ersetzen werden. In der Oberflächenreinigung hiess das: Weg mit dem Spray, her mit dem Schaum. In der Bodenreinigung wurde der Doppel-Fahreimer mit Mopp-Presse durch vorgefeuchtete Mopps ersetzt.

Vorgefeuchtete Mopps statt Fahreimer & Presse
«Der Fahrwagen mit der Mopp-Presse und den zwei Behältern für Frisch- und Schmutzwasser war sperrig und mühsam manövrierbar. Das ständige Auspressen der Mopps war zudem eine sehr ermüdende Tätigkeit für unser Personal», blickt Nathalie Crescent in die Vergangenheit. Die Hausdienst-Leiterin und ihr Team benötigen täglich 220 Mopps für die Bodenreinigung im gesamten Gebäude. Diese bereitet sie nun mit der neuen Methode am Vorabend vor. Dafür legt sie die Mopps in verschiedene Boxen, übergiesst diese mit der Reinigungslösung und lässt sie einwirken. Am nächsten Tag schnappt sich jede Reinigungskraft eine vorbereitete Box mit Mopps für ihre Etage und platziert diese auf dem Reinigungswagen. Auf der Etage erfolgt im Bewohner*innenzimmer jeweils zuerst ein staubbindendes Wischen mit einem Einwegtuch, danach greift sich die Reinigungskraft einen Mikrofasermopp aus der Box und wischt damit den Boden nass. Wechselt sie den Raum, wechselt sie den Mopp. Denn im Foyer St. Joseph gilt: 1 Mopp pro Raum. So wird der Keimverschleppung in einen anderen Raum vorgebeugt.  Diese Praxis ist nun viel besser kontrollierbar – am Morgen wurde exakt die Anzahl benötigter Mopps vorbereitet und die Gefahr, einen Mopp nach der Reinigung eines Zimmers versehentlich in den Schmutzwassertank zu tunken, entfällt komplett. «Da die Mopps nicht nass, sondern nur feucht sind, gleiten sie besser auf dem Boden, sind sogar für sensitives Parkett einsetzbar und erzielen ein saubereres Reinigungsresultat», freut sich Nathalie Crescent. Zudem sei der früher benutzte Fransenmopp bei Unebenheiten oft hängen geblieben, was nun mit den glatten Mikrofasermopps nicht mehr passieren würde. Dass diese neue Reinigungspraxis auch einen erheblichen Gewinn für die Umwelt darstellt, wurde Nathalie Crescent erst nach der Umstellung bewusst: «Mit der Fahreimer-Methode haben wir am Ende des Tages jeweils Unmengen von Wasser und Reinigungslösung weggekippt. Mit der neuen Methode der vorbenetzten Mopps verbrauchen wir rund 85 % weniger Wasser».

Schaum statt Spray für Oberflächen und Sanitäranlagen
Auch bei der Oberflächenreinigung und Sanitärreinigung haben sich durch die Methodenumstellung viele Faktoren verbessert. «Früher haben wir die Oberflächen mit diversen Sprays gereinigt. Dies hatte den grossen Nachteil, dass mit jedem Sprühstoss Aerosole in die Luft gelangt sind – weder gut für die Luftqualität unseres Personals noch für die Bewohner*innen», blick Nathalie Crescent zurück. Zudem hat das Reinigungsteam die mit dem Spray eingesetzten Mikrofasertücher nach jedem Gebrauch in einem Zimmer desinfiziert, bevor es ins nächste Zimmer ging. Dafür wurde das Mikrofasertuch in einen Eimer mit Desinfektionslösung getaucht – ein Arbeitsschritt, der nun wegfällt.Neu reinigt das Personal mit Schaum statt mit Spray. Die Reinigungskräfte benutzen eine spezielle Flasche. Dort füllen sie Wasser bis zur ersten Markierung ein, dann Reinigungsmittel bis zur zweiten Markierung. Aus der Öffnung kommt nun Reinigungsschaum, der sich leicht auf ein Mikrofasertuch aufgetragen lässt. Gleichzeitig hat Nathalie Crescent ihre Produktanzahl durch die Umstellung auf den Schaum stark reduziert: Neu kommt ein Oberflächenreiniger (Nachttische, Handläufe, Hilfsgriffe am Bett etc.) und ein Sanitärreiniger (Waschbecken, Dusche, Toilette) zum Einsatz – that’s it. Durch die qualitativ hohe Reinigungsleistung der neuen Schaummethode, eine spezielle Tuchfalttechnik und ein noch strikterer Tuchwechsel muss die Desinfektion zudem nicht mehr täglich ausgeführt werden – das schafft Platz auf dem Reinigungswagen, Effizienz und Einfachheit für das Personal.

 

 

Hygieneaudit bestätigt positiven Effekt der Methodenumstellung
Im August 2022 fand das erste Hygieneaudit nach der Methodenumstellung statt. Nathalie Crescent erwartete den Tag mit Spannung. Das Audit bestätigte, dass ihre Bemühungen sich gelohnt haben: Der Institution wurde ein hervorragendes Hygieneresultat attestiert. «Wir haben ja immer gut abgeschnitten, aber so hervorragend noch nie. Die Wahl der Reinigungsmethode ist bewiesenermassen entscheidend für das Hygieneniveau eines Betriebs», freut sich Nathalie Crescent über diese Bestätigung.

Wildgans verkörpert Werte
Auch auf oberster Führungsebene feiert man diesen Erfolg. «Wir bringen unsere Werte in unserem Logo zum Ausdruck. Es beinhaltet Wildgänse. Wildgänse leben in Gruppen. Steht der letzte Lebensabschnitt an, begleitet die ganze Gruppe die sterbende Wildgans bis zum letzten Atemzug. Dasselbe tun wir für unsere Bewohner*innen» erklärt Direktor Jean-Michel Bagnoud die Philosophie von Foyer St. Joseph. Der Flug dieser Zugvögel stehe auch für einen stetigen Blick in die Zukunft und die Hindernisse, die es zwischen Aufbruch und Zielerreichung zu überwinden gelte. Dies lässt sich auch auf die Reinigung übertragen: «Unser erfolgreiches Hygieneaudit zeigt, dass wir durch die Umstellung auf moderne Reinigungsmethoden in der Zukunft angekommen sind, und alle möglichen Hygienehindernisse aus dem Weg geräumt haben. Wie die Wildgans, haben auch wir unser Ziel, ein jederzeit maximales Hygieneniveau, erreicht», resümiert Jean-Michel Bagnoud stolz.

So modern die Reinigungsmethoden im Foyer St. Joseph sind, so traditionell sind die Essgewohnheiten der Bewohner*innen. Wie man der Webseite des Foyer St. Josephs mit einem Schmunzeln entnimmt, wurden seit der Gründung 111’970 Raclettes (Schweizer Spezialität aus geschmolzenem Käse) serviert. Das zeigt: Foyer St. Joseph ist eine Institution, die Moderne und Tradition unter einem Dach optimal vereint.